Mittwoch, 11. August 2010

Krebsgang rückwärts

Makaber, aber langsam gewöhne ich mich an die ständigen Anrufe, dass mein Vater mal wieder ins Krankenhaus musste.
Zuletzt "nur" für einen Schrittmacherwechsel, danach hatte er sogar einige Tage Appetit, 3 Tage zuhause, jetzt Uni mit Hirnblutungen.
Erst Telefonat: alles ok, Blutungsstillstand, lockeres Abwarten, 2 Stunden später Telefonat: doch OP, Blutung im Kleinhirn dehnt sich aus, kann nicht gecoiled werden, sie müssen offen operieren...

Ich komme nicht mal mehr in Wallung. Abschied auf Raten, die Zwischenstadien immer weiter von dem Vater entfernt, den ich einmal hatte. So weit entfernt, dass ich ihm nicht mehr viele Zwischenstadien wünsche. Den körperlichen Abbau hat er nie als so belastend wahrgenommen, war immer Intellektueller.
So?
Das hätte er niemals gewollt.
lifelove - 12. Aug, 00:08

Wandel und Abschied

Ich habe im Moment ein ähnliches Problem.
Mein Vater, der immer stark war und auch heute nicht möchte das irgendjemand seinen Rasen mäht kommt nun kaum noch aus dem Bett. (Rasen hat dann meine Mutter gemäht)
Dieser Mann hat sich bewußt gegen Chemotherapie usw. entschieden und wir müssen damit rechnen ihn in den nächsten Wochen oder Monaten zu verlieren.
Wir alle müssen irgendwie von dieser Welt komme (wie meine Mutter immer sagt) aber es ist nicht schön wenn man gesagt bekommt, dass man keine Chance mehr hat und dann in Depressionen verfällt weil man nur noch auf den Tod wartet.
Wie schön wäre es das Leben leben zu können ohne sich große Gedanken zu machen und einfach ohne schlechtes Gewissen genießen.
Dann irgendwann, möglichst plötzlich die Welt verlassen / wechseln
Deinem Vater wünsche ich, dass er nicht leidet und ihm nicht alles was passiert bewußt wird und dir die nötige Kraft dies durchzustehen, denn am Schluss leiden nur noch die zurückgebliebenden.

romeomikezulu - 12. Aug, 21:57

Ist das nicht das eigentlich Tragische daran?
So, wie es DIR als Angehörigem vielleicht ein wenig einfacher ist, Abschied zu nehmen (nämlich in Raten, anstatt dass der geliebte Mensch von jetzt auf sofort aus dem Leben gerissen wird), genau SO wünscht sich jener Mensch seinen Abschied NICHT.

Ich komm da schon ans Nachdenken- wie oft hört man sich über seinen eigenen Wunsch-Tod sagen: Zuhause im kreise guter Freunde und der Liebsten nochmal miteinander anstoßen können - und dann zack, bumm, tot.
Nur: Wen so ein Wunsch wahr wird, was hat man da bloß den Hinterbliebenen mit angetan...?

bonanzaMARGOT - 23. Aug, 14:49

schon mal mein beileid bekundend.

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