Haruki Murakami - Wilde Schafsjagd
"Und warum denke ich dann so über mich?" fragte ich.
"Weil nur eine Hälfte von Dir lebt" sagte sie geradeheraus. "Deine andere Hälfte liegt noch irgendwo unberührt brach."
Diese Antwort berührt mich, bringt etwas zum vibrieren, ich identifiziere mich. Ich habe auch mein ganzes Erwachsenenleben das Gefühl, dass noch irgendwo eine Hälfte auch mich wartet. Da liegt, und hofft, von mir erweckt und belebt zu werden. Und - ganz Frau - bilde ich mir ein, dass dies mit einem anderen Menschen verknüpft ist. Meine andere Hälfte in Person, die mich komplett macht.
Rational kenne ich die passende Antwort auf solche rosaroten Jane-Austen-artigen Gedanken.
Ich vermittel die rationale Sicht sogar meinen Patienten oder deren Müttern (Vätern eher selten - ob die nur nicht über diese Dinge mit einer weiblichen Therapeutin reden?)
Nein, man braucht keinen Menschen, um sich komplett und zufrieden zu fühlen, Zufriedenheit muss von innen kommen. Du allein hast es in der Hand, Dir Dein Glück zu bauen, der richtige Partner kommt dann oder auch nicht....usw.
Eigentlich erstaunlich, dass man es so genau wissen kann, auch daran glaubt, was man anderen erzählt, versucht, es auf das eigene Leben zu übertragen, teilweise anwendet ... und trotzdem ganz heimlich innen drin das Gefühl hat, dass da doch noch eine zweite Hälfte wartet, die irgendwie doch etwas mit einem anderen Menschen zu tun hat.
Ich habe viele Jahre damit verbracht, diesen passenden Menschen zu suchen, habe mir die verschwommene Ahnung dessen in verschiedene Partner hineingehofft - und habe bei jeder Erkenntnis dessen, dass es doch nicht der richtige Partner war, gelitten.
Jetzt imaginiere ich diese Ahnung wieder in einen Menschen hinein (natürlich fühlt es sich wieder an, als könnte ich nicht irren)und diesmal kann ich ihn nicht haben.
Irgendwie entspannt es die Situation fast. Ich brauche zumindest nicht mehr zu suchen und kann mich darauf konzentrieren, mir ein zufriedenes Leben zu basteln, obwohl ich es ohne diesen Mann tun muss.
Somit stimmt natürlich doch, was die Theorie sagt - irgendwie.
"Weil nur eine Hälfte von Dir lebt" sagte sie geradeheraus. "Deine andere Hälfte liegt noch irgendwo unberührt brach."
Diese Antwort berührt mich, bringt etwas zum vibrieren, ich identifiziere mich. Ich habe auch mein ganzes Erwachsenenleben das Gefühl, dass noch irgendwo eine Hälfte auch mich wartet. Da liegt, und hofft, von mir erweckt und belebt zu werden. Und - ganz Frau - bilde ich mir ein, dass dies mit einem anderen Menschen verknüpft ist. Meine andere Hälfte in Person, die mich komplett macht.
Rational kenne ich die passende Antwort auf solche rosaroten Jane-Austen-artigen Gedanken.
Ich vermittel die rationale Sicht sogar meinen Patienten oder deren Müttern (Vätern eher selten - ob die nur nicht über diese Dinge mit einer weiblichen Therapeutin reden?)
Nein, man braucht keinen Menschen, um sich komplett und zufrieden zu fühlen, Zufriedenheit muss von innen kommen. Du allein hast es in der Hand, Dir Dein Glück zu bauen, der richtige Partner kommt dann oder auch nicht....usw.
Eigentlich erstaunlich, dass man es so genau wissen kann, auch daran glaubt, was man anderen erzählt, versucht, es auf das eigene Leben zu übertragen, teilweise anwendet ... und trotzdem ganz heimlich innen drin das Gefühl hat, dass da doch noch eine zweite Hälfte wartet, die irgendwie doch etwas mit einem anderen Menschen zu tun hat.
Ich habe viele Jahre damit verbracht, diesen passenden Menschen zu suchen, habe mir die verschwommene Ahnung dessen in verschiedene Partner hineingehofft - und habe bei jeder Erkenntnis dessen, dass es doch nicht der richtige Partner war, gelitten.
Jetzt imaginiere ich diese Ahnung wieder in einen Menschen hinein (natürlich fühlt es sich wieder an, als könnte ich nicht irren)und diesmal kann ich ihn nicht haben.
Irgendwie entspannt es die Situation fast. Ich brauche zumindest nicht mehr zu suchen und kann mich darauf konzentrieren, mir ein zufriedenes Leben zu basteln, obwohl ich es ohne diesen Mann tun muss.
Somit stimmt natürlich doch, was die Theorie sagt - irgendwie.
DieSuechtige - 18. Jan, 20:49